Trend-Diäten gibt es viele. Besonders beliebt: das Schlank-im-Schlaf-Prinzip. Dünn über Nacht – das klingt ja auch einfach verlockend. Aber funktioniert es wirklich? EAT SMARTER machte den Check und hat die Schlank-im-Schlaf-Diät einmal ganz genau unter die Lupe genommen. Plus: die besten Tipps für einen erholsamen Schlaf.
Wie soll das eigentlich funktionieren mit dem Abnehmen über Nacht? Hinter dem Schlank-im-Schlaf-Prinzip, entwickelt von Ernährungswissenschaftler Dr. med. Detlef Pape, steckt das Hormon Insulin. Pape geht davon aus, dass Insulin ein besonders fieser Dickmacher ist – und ein zu hoher Anteil des Hormons im Blut die Fettverbrennung blockiert.
Deshalb hat er eine spezielle Trennkost-Diät (die Schlank-im-Schlaf-Diät) entwickelt, die das Insulin in Schach hält und die Fettverbrennung im Schlaf aktiviert. Die These: Wer tagsüber den vorgegebenen Nährstoff-Mix zu sich nimmt, kann die Nacht optimal zum Fett verbrennen nutzen. Denn nachts laufen die Regenerationsprozesse des Köpers auf Hochtouren. Die dazu benötigte Energie kommt aus den Fettzellen.
Schlank im Schlaf: Keine Kohlenhydrate am Abend
Besonders hoch ist die Insulinproduktion laut Pape nach dem Verzehr von Kohlenhydraten im Mix mit tierischem Eiweiß. Der Ausweg aus dem Fett-Dilemma: Wer im Schlaf abnehmen will, muss am Abend auf Kohlenhydrate verzichten und stattdessen reichlich Eiweiß essen. Das bremst die Insulinausschüttung und kurbelt die nächtliche Fettverbrennung an. Bis zu fünf Kilo pro Monat sollen so purzeln.
Schlank im Schlaf: Das steht auf dem Diätplan
Bei der Schlank-im-Schlaf-Diät stehen täglich drei Mahlzeiten auf dem Programm. Dabei ist genau festgelegt, zu welcher Mahlzeit Eiweiß und wann Kohlenhydrate gegessen werden. Morgens gibt es Kohlenhydrate pur – außer Butter und Sahne sind keine weiteren tierischen Eiweiße erlaubt. Beim Mittagessen dürfen Kohlenhydrate und Eiweiß zusammen gegessen werden. Abends wird es eiweißlastig: Auf dem Plan stehen Fleisch, Fisch, Geflügel oder Ei, Quark oder Sojaprodukte zusammen mit Salat oder Gemüse. Tabu sind dafür am Abend Getreideprodukte, Kartoffeln, Reis, Nudeln, Hülsenfrüchte und Obst. Zwischen den Mahlzeiten soll jeweils eine Pause von mindestens fünf Stunden liegen.
Schlank im Schlaf: Risiken und Nachteile
Das Schlank-im-Schlaf-Prinzip ist wissenschaftlich umstritten. Abends können Heißhungerattacken auftreten. Die Diät ist aufwendig und durch viele Regeln kompliziert. Ziemlich außer Acht gelassen wird zudem das Thema Sport und Bewegung.
Schlank durch Schlaf – auch ohne Diät?
Doch auch ohne ausgeklügelten Diät-Plan kann man die Nacht nutzen, um abzunehmen. Kanadische Forscher fanden in einer 6jährigen Studie heraus: die Schlafdauer ist einer der wichtigsten Faktoren für das Körpergewicht. Wer im Schnitt weniger als 7-8 Stunden schläft, muss mit mehr Pfunden auf der Waage rechnen. Denn nachts sind diverse Botenstoffe im Körper aktiv – darunter welche, die besonders wichtig für die Figur sind. Ihr Rhythmus gerät durcheinander, wenn wir die Nacht zum Tag machen. Einer dieser Stoffe ist Leptin. Das Hormon regelt die Kalorienaufnahme und den Energieverbrauch. Die Forscher fanden heraus: Bei 6 Stunden und weniger Schlaf pro Nacht produziert der Körper erheblich weniger wichtiges Leptin. So kann schon eine Woche Schlafmangel den Appetit um bis zu 50 Prozent steigern.
Aber der Rat, rechtzeitig ins Bett zu gehen, hilft nicht jedem. Mindestens jeder dritte Deutsche klagt über Schlafprobleme; jeder zehnte, so schätzen Experten, leidet unter Schlafstörungen wie nächtlichen Atemaussetzern.
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